Frauen haben im Durchschnitt bessere Abiturnoten als Männer, schneiden aber in beiden juristischen Examen signifikant schlechter ab. Über die Ursachen ist wenig bekannt. Bekannt ist: Jura zu studieren bedeutet auch heute noch, zumeist auf männliches Lehrpersonen zu treffen. Nur 17,5% der juristischen Lehrstühle sind mit Frauen besetzt, die Juniorprofessuren schon eingerechnet. Auf jedem Schritt der juristischen Karriereleiter nimmt der Frauenanteil ab. Frauen und andere marginalisierte Gruppen sind auch in der juristischen Ausbildungsliteratur unterrepräsentiert und tauchen, wenn überhaupt, überwiegend in tradierten Geschlechterrollen auf. Geschlechtergerechte Sprache wird in der juristischen Domäne nur vereinzelt verwendet. Gender- oder Diversitykompetenz gilt nicht gerade als anerkannte Schlüsselqualifikation für Jurist*innen; Legal Gender Studies oder Critical Race Theory allenfalls als randständige Orchideenfächer.
Der Workshop wirft einen Blick auf den Zustand der juristischen Ausbildung und fragt nach Visionen einer inklusiven juristischen Ausbildung.
Als Referentinnen haben wir Selma Gather, Rechtsreferendarin und Vorsitzende des Arbeitsstabs „Ausbildung und Beruf“ im Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) und Sophia Härtel, Studentin und Mitglied des Arbeitsstabs „Ausbildung und Beruf“ sowie Teilnehmerin des Q-Teams „Diskriminierung oder Diversity“ an der HU Berlin eingeladen.
Der Workshop wird am 23. Mai 2018 stattfinden. Die Räume werden zeitnah auf dieser Homepage bekannt gegeben.