Kritische Männlichkeitsforschung und Strafrecht
Die meisten Straftaten werden von Männern* begangen, das ist allgemein bekannt, wird aber selten explizit gemacht. (Wenn, dann häufig in rassistischen Diskursen, die nur die Kriminalität marginalisierter Männer in den Blick nehmen.) Die Kritische Männlichkeitsforschung, die Einbeziehung von Männlichkeiten in die Geschlechterforschung, auch in die Legal Gender Studies, geben Mittel an die Hand dieses Phänomen zu thematisieren. Dabei wird die höhere Kriminalität von Männern nicht nur als Ergebnis herrschender Geschlechterverhältnisse und darin gültiger Männlichkeitskonzeptionen, sondern auch als produktiver Bestandteil davon verstanden.
Im Workshop werden einige Denkansätze der Kritischen Männlichkeitsforschung im Bezug auf Gewalt und Kriminalität vorgestellt. Es soll gemeinsam diskutiert werden, wie wir diese für eine feministische Rechtskritik nutzbar machen können. Im Fokus stehen dabei die sich in jüngerer Zeit häufenden Attacken gegen Frauen und Feministinnen, sowohl im Netz, als auch darüber hinaus, etwa beim „Stealthing“, dem heimlichen Abziehen des Kondoms während dem Sex. Was haben diese frauenfeindlichen Straftaten mit dem Backlash und der darin zelebrierten Männlichkeit zu tun?
Maria Sagmeister arbeitet als Universitätsassistentin am Institut für Rechtsphilosophie der Uni Wien und beschäftigt sich unter anderem aus einer feministischen Perspektive mit Männlichkeiten und Recht.
Datum: 22.6.2017
Uhrzeit: 16-18 Uhr
Freie Universität, Bolzmannstr.3
Raum: 4405